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Der Festakt: Kurzweil und eine Hymne

Verena Koll & Denis Bloblevski • 25. August 2024

24.08.2024. Vor sogenannten Festakten fürchten sich viele. Die einen, weil sie sie organisieren und möglichst alles perfekt machen möchten. Die anderen, weil diese Veranstaltungen nicht selten lang oder gar langweilig geraten. Auch beim TuS gibt’s einen Festakt, als der Verein das Jubiläum zu seinem 150-Jährigen Bestehen am 24. August 2024 im Sportpark Höhenberg feiert. Aber dieser offizielle Teil ist nur für 35 Minuten der insgesamt sechsstündigen Veranstaltung geplant. Und diese gute halbe Stunde ist dann äußerst kurzweilig.

Präsident Robert Krämer fasst rasch die Geschichte der Turn- und Sportvereinigung 1874 Köln rechtsrheinisch e.V. zusammen. Von der Gründung in der Kalker Gaststätte „Zur Post“ am 17. Oktober 1874. „Die erste Turnhalle war eine Kneipe“, beschreibt er, denn die Gründerväter (es waren zunächst nur Männer) turnten auch gleich in der Post, eine Sportanlage hatten sie noch nicht. Die sollte 1916 folgen, die Mitglieder hatten Geld dafür gespart. Es brach aber der erste Weltkrieg aus, und die Mitglieder spendeten das Ersparte lieber dem Roten Kreuz. In Eigenarbeit folgte später die Anlage aus der sich das heutige Stadion in der Merheimer Heide über die Jahrzehnte entwickelte. „Zunächst mit einem Meter Gefälle auf der Zielgeraden“, erzählt Krämer, „das sorgte für ziemlich schnelle Zeiten.“ Und für Gelächter unter den Jubiläumsgästen. Die mehr als 1500 Mitglieder im Alter zwischen 2 und 99 Jahren mit ihren Familien hatte die Vereinsführung eingeladen mit Hilfe von Sponsoren wie etwa der GAG, ohne die das Fest in diesem Rahmen gar nicht möglich wäre, viele der Eingeladenen sind gekommen, 150 von ihnen packen gleich an im Team der Helfenden, damit das Fest gelingt.

Sechs von ihnen helfen dabei in besonderer Weise: Sie beschreiben auf der Bühne ganz persönlich, was ihnen ihr Verein bedeutet. Da ist etwa Christian „Konni“ Konrad, dessen Rede von „Konni!“-Rufen begleitet wird, einer der Abteilungsleiter Fußball. Er nennt den TuS „einen unfassbar schönen Ort, weil hier so viele tolle Menschen sind. Deshalb bin ich froh, ein Teil der TuS-Familie zu sein.“ Wie Christina „Chrissy“ Rendenbach, die für die Abteilung Touch Rugby spricht. „Wir sind nur 15 Leute, die bei uns mitspielen, wir sind quasi der Kolibri unter den Sparten, da ist es umso schöner, dass wir hier unser zu Hause auf dieser schönen Anlage finden können.“

Sie ist ein Wohlfühlort für Rana Bhattacharjee aus der Abteilung Leichtathletk: „Wenn ich auf den Platz komme, bin ich zu Hause. Hier sind meine Freunde, wir leben Gemeinschaft, Leistungssport, Engagement.“ Eine Atmosphäre, für die sich U-16-Athlet Jonas Köhler sehr bewusst entschieden hat: „Seit sechs Jahren gehöre ich hier zur Leichtathletik, vorher habe ich andere Vereine getestet. Da wurde alles immer nur gemessen, hier nicht, hier war einfach jeder willkommen, gehörte dazu, das hat mir gefallen.“

Hans-Jürgen Grube, der Kassierer der Tennis-Abteilung, ist schon seit 51 Jahren Mitglied. „Die Kirche war schuld“, bekennt er. „Da sollte ich sonntags immer hin, ich bin aber lieber am TuS abgebogen und habe mir bei den Tennisspielern als Balljunge ein paar Groschen dazu verdient.“ Bis er selbst Tennis spielte, später auch Frau und Tochter dazu brachte, bevor die Tochter zur Leichtathletik und später zum Touch Rugby gewechselt sei. Ähnlich viele Wechsel hat Helga Orth durchlaufen, seit 51 Jahren ist auch sie beim TuS, immer in der Abteilung Turnen. „Angefangen habe ich mit dem Mutter-Kind-Turnen“, erinnert sie sich. „Dann habe ich Gymnastik, Pilates und später Fitmix ausprobiert. Montags, liebe Männer“, wendet sie sich an die Herren im Festpublikum, „haben wir übrigens eine gemischte Gruppe, da dürft ihr auch kommen!“ Gelächter. Dann wird Helga aber ernst, als sie sagt: „Beim Turnen gibt es viele Trends, die kommen und gehen, was über all die Jahren bleibt, ist die Freude an der Bewegung und die Freundschaften, die wir bis hin zur Sitzgymnastik schließen. Die halten ein Leben lang.“

Wie auch die des Landtagsabgeordneten Jochen Ott (SPD), der als Spieler zur inzwischen aufgelösten Handball-Abteilung gehört hatte. „Ich muss kurz die Brüder Karliczek grüßen“, sagt er auf der Bühne, „die habe ich im Publikum gesehen, die haben so viel für uns Handballer getan!“ Pfarrer Franz Meurer von den katholischen Gemeinden in Höhenberg und Vingst erinnert sich vor allem an eins: „Ich werde dem TuS nie vergessen, dass er 400 Geflüchtete aufgenommen hat. Wir konnten euch Fußballschuhe dazu besorgen. Das war alles schon außerordentlich.“ Und Bezirksbürgermeisterin Claudia Greven-Thürmer (SPD) lobt: „Ihr macht hier das Entscheidende, ihr gebt Kindern und Jugendlichen den Raum, ihre Talente zu entwickeln. Viele Menschen setzen sich dafür ein, das zu ermöglichen. Das schaffen wir nicht überall in Köln, aber beim TuS schon.“

Ein Gefühl des Miteinanders, das alle Gäste auf und vor der Bühne zum Schluss gemeinsam besingen. Josef Piek von Köbes Underground stimmt alle ein in den Refrain der TuS-Hymne, und dann schallt es übers blaue Rund:


 Jo mir sin TuS, rechtsrheinisch Kölle,

 mer ston zesamme, so sieht et us.


 Jo mir sin TuS, dun jän jewinne,

 Schwestern un Brüder, sin hier zo Hus.


Präsident Robert Krämer schmettert mit, blickt hinterher von der Bühne aus über den Platz. Er strahlt.  Und dankt noch einmal "allen, die dieses Fest mitgestaltet und möglich gemacht haben. Insbesondere bei unseren Sponsoren." Denn nur Miteinander ist der TuS der TuS.

von Dana Schmitz 20. Dezember 2024
Troisdorf, 15.12. Einen kleinen Adventsausflug unternahm unsere U16 am 3. Advent in die Leichtathletikhalle Am Altenforst in Troisdorf. Das 18köpfige Team konnte sich zum Einstand in die Hallensaison direkt über zahlreiche gute Leistungen freuen. Herausragende Ergebnisse im Weitsprung Im Weitsprung der Jugend M14 bewies Adrian Melchert echte Nervenstärke. Nach fünf ungültigen Versuchen konnte er sich im letzten Versuch mit einer Weite von 5,49m den ersten Platz sichern. Auch Ben Fries (4,54 m) und Felix Bötel (4,24 m) zeigten solide Leistungen. Bei der Jugend W14 überzeugte Luisa Rahmouni mit 4,63m (Platz 2) in ihrem allerersten Weitsprungwettkampf überhaupt, dicht gefolgt von Frida Böddeker mit 4,62 m (PB) und Amelie Hahn (4,58 m).
von Von Verena Koll, Daniela Burbach (Fotos) und Maike Schuld (Fotos) 15. Dezember 2024
14.12.2024/Düsseldorf . Leichtathletikhallen gibt es nicht so viele, darum reisen die TuSser zu Wettkämpfen im Winter meist nach Düsseldorf, Dortmund, Leverkusen oder Troisdorf. Und dort sind die Felder der Startenden oft übervoll, so wie beim 18. Hallensportfest der LAV Bayer Uerdingen/Dormagen, das auch die U14 mit den Trainerinnen Luca Reinhardt und Natalie Roller besucht. Insbesondere in den jüngeren Altersklassen der W- und M11 oder -12 sind im Sprint und Weitsprung mehr als 40, teils sogar über 50 Kinder gemeldet. Schneller als alle in ihrer Altersklasse ist dennoch Ines Loulouga (W11). Über die 50 Meter sprintet sie allen in 7,52 Sekunden davon. Bestzeit! Und das zu einem Zeitpunkt in der Saison, an dem die Beine vom Wintertraining schwer sind und der Start in Düsseldorf als Trainingswettkampf zu bewerten ist. Insbesondere für Ines, die sich eine Weile dem Schwimmen verschrieben hatte, nun aber in der Leichtathletik wieder durchstarten will. Und wie! Zur Bestzeit rennt auch Anais Benga (W12) über die 60 Meter, in 8,60 Sekunden holt sie den starken Platz 3. Und im Weitsprung legt sie eine weitere Bestleistung mit 4,66 Metern hin, was ihr Platz 7 beschert. Den undankbaren vierten Platz und damit zwar eine Urkunde, aber keine Medaille bekommt Oskar Sander (M12) über die 60 Meter Hürden, dafür belohnt er sich selbst mit einer neuen Bestzeit in 11,74 Sekunden. Ähnlich macht es Jasper Schuld (M11), auch er läuft auf den vierten Platz über 50 Meter und holt sich statt Medaille eine tolle neue Bestzeit von 7,77 Sekunden. Und überhaupt läuft es für Jasper: Auch im Weitsprung holt er sich eine Bestleistung mit 4,12 Metern (Platz 9) sowie eine weitere über 800 Meter in 3:02,00 Minuten (Platz 18). Teamgefährte Tim Burbach (M11) landet ebenfalls drei neue Bestleistungen: Tolle 2:47,55 Minuten über 800 Meter (Platz 9), 3,84 Meter im Weitsprung (Platz 12) und 8,12 Sekunden über 50 Meter (Platz 18). Für Sven Bettels (M11) läuft es wintertrainingsgemäß, dennoch holt er Platz 6 im Sprint mit 7,82 Sekunden und Platz 11 im Weitsprung mit 3,99 Meter. Vor allem aber haben die drei Spaß miteinander, feuern sich gegenseitig an und verabreden sich für den Abend noch zum gemeinschaftlichen Zocken. Weitere Top-Ten-Platzierungen holen Julius Aigner (M12) im Weitsprung mit 4,44 Meter (Platz 6), Oskar über 800 Meter in 2:51,88 Minuten (Platz 9). Und mit neuen Bestleistungen belohnen sich Lina Kathagen (W11) im Weitsprung (2,94 Meter) sowie über 50 Meter (9,36 Sekunden) und Anna Bücker (W11) im Weitsprung (3,36 Meter). Amelie Bönisch (W12) rennt schneller denn je die 60 Meter (9,17 Sekunden). Und alle Startenden erleben dabei ein Stück Leichtathletikgeschichte: Zum Jahresende steige der Bayer-Konzern nach 44 Jahren aus der Förderung der LAV Bayer Uerdingen/Dormagen aus, was bedeutet, dass sich der Verein umbenennen werde, wie der Hallensprecher mehrfach berichtet. Sponsorenloser Name des Vereins soll dann sein: Sportclub Krefeld 05. Alle Ergebnisse gibt's hier: https://ergebnisse.leichtathletik.de/Competitions/Details/14785
von Verena Koll 8. Dezember 2024
07.12.2025 - Düsseldorf . Mit Bestleistungen rechnet TuS-Trainer Carl Seeliger nicht, als er mit der neu gegründeten Gruppe der sprint- und sprungstarken U18- und U20-Athletinnen und Athleten zum 14. Advent-Indoor-Meeting nach Düsseldorf reist. Seit November gibt’s das 19-köpfige Team, um das sich neben Carl auch Imke Fontes kümmert. „So soll der Jugendbereich des TuS noch besser gefördert werden“, beschreibt Carl das Konzept. Und eigentlich ist gerade Zeit fürs Aufbautraining, „also ist die Gruppe aus vollem Training mit ziemlich schweren Beinen“ angetreten, beschreibt der Coach. Vereinzelte Wettkämpfe gebe es dennoch, die aber „als Trainingswettkämpfe“ zu sehen seien. Umso erfreulicher sei es, dass einige im Team dennoch persönliche Bestleistungen erzielt haben. Leo Simon (U18) etwa ist in 7,89 Sekunden zum ersten Mal über die 60 Meter unter der 8-Sekunden-Marke geblieben. Bela Dietze (U18) schafft im Weitsprung Platz 7 mit 4,25 Meter und das, obgleich er im Wettkampf (!) das Absprungbein wechselt. Sieger im gleichen Wettkampf ist Teamkollege Paul Diedrich, der den ersten Platz mit neuer Bestweite von 6,06 Meter „und einer tollen, konstanten Serie“ holt, wie Carl lobt. Über die 200 Meter setzt Paul noch mit 25,26 Sekunden nach, „und das trotz einer Verzögerung des Starts von über einer Stunde“, berichtet sein Trainer.
von Uschi Heimann 24. November 2024
23.11.2024 - Riesenbeck. Die letzte Deutsche Meisterschaft in 2024 wurde im westfälischen Riesenbeck entschieden. Noch einmal gab es Medaillen für die nationalen Lauf-Asse aller Altersklassen und noch einmal setzten sich unsere jungen Läufer beeindruckend in Szene. In der U18 mussten Finn Merheim (Platz 4), Paul Klose (Platz 6) und Jan Merheim (Platz 41) nur die Mannschaft der LG Stadtwerke München vorbeiziehen lassen. Mit Platz 1, Platz 12 und Platz 16 und der Gesamtplatzsumme von 29 siegten die Süddeutschen souverän. Den Grundstein für die TuS-Silbermedaille legten Finn und Paul, die sich im gesamten Rennen immer in der Spitzengruppe aufhielten. "Hat Spaß gemacht", war dann auch der Kommentar von Paul nach dem 4,3 km langen Rennen. Für Finn, der im Sommer wegen eines Infekts alle Meisterschaften verpasst hatte (wir berichteten), war der Platz nur knapp an einer Medaille vorbei ein versöhnlicher Abschluss des Jahres. Dem DLV hatte er mit diesem Coup sicher eine Aufgabe auf den Weg gegeben. Wegen der fehlenden Leistung im Sommer hatte man ihn aus dem Förderkader "NK2" (Nachwuchskader 2) gestrichen. Neben dem erfolgreichen Trio war mit Lasse Block, Platz 51, ein weiteres TuS-Talent am Start. "Es war mein erstes DM-Rennen und eine ganz neue Erfahrung", zeigte sich Lasse zufrieden mit seinem Cross-Debut auf nationaler Ebene in einem Feld von knapp 100 Läufern.
von Uschi Heimann 21. November 2024
15. - 17.11. Monschau . Es war ein Betriebsausflug der Kategorie XXL! Anders kann man die Aktion unserer Schülergruppen kaum nennen. 84 Athletinnen und Athleten und 13 Trainerinnen und Trainer fielen ein Wochenende in Monschau ein, um ungewöhnliche Challenges zu bestehen, Abenteuerrätsel zu lösen und - passend in Kostümen - einen Gala-Abend im Zirk(t)us zu gestalten. Viel Spaß gab es... lange Nächte auch... und die ein oder andere Geschichte "für die Ewigkeit. Schon Jahrzehnte gibt es diese Fahrt der 10 - 15jährigen im Herbst, mittlerweile schon mit Kids der "zweiten" Generation, und immer wieder ist es außergewöhnlich. "Wer stellt dem Zirkusdirektor die beste Truppe zusammen und bringt als erstes ein buntes Tuch und die erforderlichen Zeichen der Geschicklichkeit?". Natürlich der, der sich erst genügend Geldstücke erarbeitet, im Handumdrehen einen Tanz lernt, Menschen-Pyramiden bauen kann, der alten Frau ein Tuch abringt, wenn man denn vorher die Wäscheklammern gekauft und ein Stück Leine erobert hat. Leine gibt´s übrigens, wenn die Gruppe einen "Witzig"-Stempel nachweisen kann ... und für den muss man wiederum Witze erzählen. Kartentricks galt es natürlich auch noch zu lernen... Alles gar nicht so einfach? Für unsere Athletinnen und Athleten war´s letztlich kein Problem!
von Uschi Heimann 10. November 2024
09.11.2024 Die schnellsten Läuferinnen und Läufer aus dem gesamten Landesverband Nordrhein waren am vergangenen Samstag zu Gast in Köln. Wie schon in 2023 war die Merheimer Heide Schauplatz der Nordrhein-Cross-Meisterschaften. Mit viel Herzblut und Engagement hatten Arndt Fontes und Martin Block mit einem großen Helferteam eine tolle Strecke auf das Wiesengelände gezaubert - fast komplett für Publikum & Fans einsehbar und mit Untergrund und integriertem Hügel durchaus anspruchsvoll. Knapp 350 Läuferinnen und Läufer zwischen sechs und 82 (!) Jahren waren im knapp vierstündigen Programm auf Strecken zwischen 500m für die Jüngsten und 6.500 in der Langstrecke unterwegs.
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